
Wie wird sich die Digitalisierung auf die Tätigkeiten in den Jobs und auf den Arbeitsmarkt auswirken? Zu diesem Thema wird in den Medien in letzter Zeit viel geschrieben. Die Meinungen, wie sich die Auswirkungen manifestieren werden, sind sehr unterschiedlich.
Was sagen Studien, was mit den Jobs passiert?
In der vielzitierten Studie von Frey und Osborne wird ein regelrechtes Horrorszenario beschrieben, bei dem der Digitalisierung das Gros der klassischen kaufmännischen Tätigkeiten zum Opfer fallen. Andere, wie z.B. das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sehen weniger Jobs gefährdet (12%), oder gar, wie das job search institute, die Chance viele neue Jobs zu kreieren. Autor und Dorn sprechen 2009 von einer Polarisierung des Arbeitsmarkts: Aufgrund auch der Digitalisierung verschwinden mehr Routineaufgaben, Jobs die sehr tiefe oder hohe Fertigkeiten verlangen, nehmen zu. Dies bedeute eine Polarisierung des Arbeitsmarkts.
Unterschiedliche Aussagen und Prognosen
Die verschiedenen Aussagen und Prognosen zeigen, dass die Entwicklung nicht klar vorausgesehen werden kann, zudem ist der Fokus in den Studien häufig auf mehr vs. weniger Jobs reduziert. Einig sind sich die meisten Autoren darüber, dass es wahrscheinlich Veränderungen von hoher Intensität geben wird. Die Glaskugel hervorzunehmen, um zu erörtern und darüber zu streiten, wie viel Jobs nun wegfallen, resp. geschaffen werden, macht aber nur begrenzt Sinn.
Gefragte Kompetenzen
Von grösserer Bedeutung ist es, die zukünftig benötigten Kompetenzen (Skills) zu eruieren. Selbstverständlich ist auch dies mit einer gewissen Unsicherheit behaftet. Solche Kompetenzen sind aber eher auszumachen, da man die bisherigen Entwicklungen eher extrapolieren kann, gerade auch beim Einbezug anderer wichtiger die Veränderung treibender Faktoren wie Globalisierung oder generationenbezogene Merkmale, welche bereits stark präsent sind. Als Beispiele für künftig gefragte Skills werden von Praktikern und Akademikern z.B. Flexibilität, Alphabetisierung bzgl. neuer Medien, Transdisziplinarität oder soziale Intelligenz genannt.
Vorbereitet auf den Wandel: Chancen nutzen
Kenntnisse über diese Kompetenzen erlauben es, sich als Person besser auf den Wandel vorzubereiten, resp. sich dafür zu qualifizieren. Sie können zeigen, wie sich ein Job, oder genauer seine zugehörigen Tätigkeiten anzunehmenderweise verändern werden. Gerade auch Bildungsinstitute wie u.a. Fachhochschulen sollten die Ansprüche bzgl. künftig gefragter Kompetenzen ebenfalls in ihre Studiengänge aufnehmen, um zu vereinfachen, dass die Chancen der Digitalisierung von den Arbeitnehmenden besser genutzt werden können.