
Die Möglichkeiten des technologischen Wandels fördern und fordern uns alle, wie die letzte Podiumsdiskussion der HWZ Arena vom 1. Juni unter der Leitung von Matthias Mölleney bestätigt hat. Artificial Intelligence ist ein Werkzeug, das gemäss des international anerkannten Robotik Experten Rolf Pfeifer von der University of Osaka viel leisten kann. Insbesondere befreit es uns von den sogenannten 3 D. Jobs: dirty, dangerous, demeaning.
Ein weiterer Vorteil der Artificial Intelligence ist gemäss Rolf Pfeifer die Vorurteilslosigkeit. Barbara Aeschlimann, Vorstand der Zürcher Gesellschaft für Personalwesen, sieht diesbezüglich gerade bei Bewerbungsverfahren mögliche Vorteile. Untersuchungen zeigen dann auch, dass die vorurteilsfreien Tools der People Analytics ein Vorteil für Frauen in Bewerbungs- und Beförderungsverfahren sein können.
Ob durch den technischen Wandel in Zukunft mehr Jobs geschaffen oder verloren gehen, ist schwer vorhersehbar. Eine prognostische Studie von Deloitte sieht bis 2025 eine Nettozunahme der Jobs in der Schweiz von 270’000 vor. Die kürzlich erschiene Studie des MIT Sloan thematisiert vor allem auch das Entstehen von neuen Berufsbildern durch die Artificial Intelligence, welche die Umsetzung in Unternehmen sicherstellen. Dazu gehören Berufsbilder wie Trainer, Explainer, Sustainer der Artifical Intelligence. Unsere explorative Studie wie auch die Resultate unseres Seminares zeigen vor allem eine ständige Veränderung der Berufsinhalte. Gemäss Filip Schwarz, CEO von Ifolor, liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, dass sich Mitarbeitende in dieser Unsicherheit wohl fühlen und motiviert bleiben. Diese Verantwortung wurde teilweise auch schon wahrgenommen. Damit Unternehmungen innovativ bleiben, werden diese Rahmenbedingungen für Mitarbeitende erfolgsrelevant sein.
Im Gegenzug sind Mitarbeitende gefordert, ihre Kompetenzen ständig weiterzuentwickeln. Nebst den Fähigkeiten zur Anwendung der technischen Tools und der Fachkompetenzen sind auch Kreativitätsmethoden, Verhandlungs- und Überzeugungsfähigkeit sowie der Umgang mit Unsicherheit gefordert. Diese Fähigkeiten werden auch gemäss der jüngsten Studie von Frey und Osborne (link 2017) nicht digitalisierbar sein. Die Bildung habe aber hier noch das Stadium 1.0 erklärt Jörg Aebischer, Geschäftsführer der ICT Berufsbildung Schweiz. Bildungsinstitutionen sind herausgefordert, auf der Basis von individualisierten Lernpfaden diese Kompetenzportfolios der Studierenden aus- und weiterzubilden.
Umsomehr werden – vor den technischen Skills – die Kompetenzen im präfaktischen wichtig sein, den “Rainman” (induktive Algorithmen) ohne “Einstein” (kritischer Rationalismus) ist wie die Blume ohne Sonne..